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Informationen über einen vergangenen Kurs vom 13.05.2015 bis 15.07.2015:
"Method Acting Schauspielkurs: Das Instrument des Schauspielers"

Beschrieb

Ganzheitliches Schauspiel auf der Basis von Konstantin Stanislavski, Lee Strasberg, Sandford Meisner, Stella Adler, Uta Hagen und Marco Hausammann-Gilardi.

Ein Mensch besteht aus Körper, Geist und Seele. Er bewegt sich in seiner Umwelt, handelt aus einer Motivation und begegnet dabei inneren und äusseren Konflikten.

Wenn ein Schauspieler (Schauspielerinnen sind immer mitgemeint) eine Rolle echt, authentisch, glaubwürdig, wahrhaftig und berührend interpretieren will, so muss er die Gesamtheit der menschlichen Situation in der Figur erfassen, erarbeiten und ausdrücken können.

Durch eine emotional echte, psychologisch fundierte, physisch präsente und der Rolle angemessene Darstellung entstehen ein authentisches Schauspiel und dadurch die grösstmögliche Glaubwürdigkeit.

Dies wird erreicht, indem der Schauspieler die Ursachen des zu spielenden Charakters herstellt. Die Wirkung stellt sich dann, wie im wirklichen Leben, ganz von alleine ein. Das heisst, der Schauspieler spielt keine Situation, er lebt sie.

Credo von Marco Hausammann-Gilardi:
Der glaubwürdige und dadurch faszinierende Schauspieler strebt in seiner Arbeit nach Wahrheit.
Wahrheit lässt sich immer, überall und unter allen Bedingungen herstellen, denn einzige Voraussetzung dazu ist Ehrlichkeit, Offenheit und Einsicht.
Wahrheit entsteht von allein, wenn sich ein Herz öffnet, wenn ein Gedanke entsteht, wenn die ungeteilte Aufmerksamkeit auf den Moment, auf das Jetzt, auf das Leben gerichtet wird.
Aber auch reflektieren über die Vergangenheit, erlebte Gefühle oder Zustände zu neuem Leben zu erwecken oder die Zukunft zu träumen, zu visualisieren und zu planen sind Momente der Wahrheit.
Wahrheit ist immer individuell, hängt ausschliesslich vom Standpunkt und der Betrachtungsweise ab. Deshalb ist jede Wahrheit einzigartig. Und diese Wahrheit, sei sie noch so originell, exzentrisch oder unwahrscheinlich, ist glaubwürdig, wenn sie wirklich der Wahrheit, der realen oder der erschaffenen, des Schauspielers entspricht. Denn dann kann der Schauspieler an die eigene Wahrheit glauben, diese leben und ausdrücken und damit sich selbst und dem Publikum schenken.
Der Schauspieler selbst und das Ensemble werden von dieser Wahrheit inspiriert und das Publikum wird sich davon berühren lassen und sich einlassen auf das Schicksal des Charakters und die Geschichte, die erzählt wird. Weil dadurch eine menschliche Begegnung stattfindet, wird diese in die Erfahrung und Erinnerung aller Beteiligten eindringen und anhaltend wirken.
Wenn ein Schauspieler ganz bei der Sache ist, egal welcher - solange ein Kontext erkennbar bleibt -, dann ist er spannend, faszinierend oder zumindest interessant, weil der Zuschauer spürt, dass etwas im Charakter vor sich geht. Selbst wenn der Zuschauer nicht weiss, was es ist, hält es sein Interesse, weil er wissen will, wie es weiter geht.
Das Gegenteil ist Leere, Unentschiedenheit, Nichtstun.
Wenn ich als Schauspieler nicht glaube was, wie und weshalb ich etwas tue, warum sollte das Publikum glauben was, wie oder weshalb ich etwas tue.
Glaubwürdigkeit entsteht durch Überzeugung, durch die Wahrheit meines Handelns. Dann kann sich mein Glaube an die Sache als würdig erweisen.

Kursinhalt:
Am Anfang jeder Lektion steht die schauspielerische Entspannung und Vorbereitung. Der Schauspieler lernt seinen Körper zu lesen und diesen anschliessend aufzuwärmen, wach und geschmeidig zu machen. Gleichzeitig leert der Schauspieler mittels Sprache und Geräuschen seinen Kopf von Gedanken und seine Seele, sein Herz von Gefühlen, damit er sich voll und ganz auf die Entwicklung des zu spielenden Charakters konzentrieren kann. Mit der Übung schauspielerisches ZaZen überprüft der Schauspieler, ob er die notwendige Konzentration tatsächlich erreicht hat. Falls nicht, so kehrt er zur schauspielerischen Entspannung und Vorbereitung zurück.

Ist die Konzentration hergestellt, so fokussiert sich der Schauspieler auf die Übung der Sinneserinnerung. Mit der Sinneserinnerung lernt der Schauspieler, sich und seine Umwelt bewusst über seine fünf Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Geschmack, Tasten) wahrzunehmen und diese Eindrücke aus der Erinnerung wieder zum Leben zu erwecken und auszudrücken. Der Schauspieler setzt dabei immer die drei Möglichkeiten des EBI ein, Erfahrung, Beobachtung und Imagination. Mit dem neutralen Monolog und der neutralen Tätigkeit wird die Sinneserinnerung an die Realität des Schauspielers heran geführt. Mit den Übungen Blitzsensory und geführte Sinnesreise wird spielerisch-experimentell die Spontanität und Flexibilität im Umgang mit der Sinneserinnerung und das Reagieren auf äussere Impulse und Regieanweisungen trainiert.
Die Sinneserinnerung ist die Grundlage für die spätere Entwicklung von emotionaler Erinnerung, affektiver Erinnerung, Körpererinnerung und geistigem Fokus.
Die Gesamtheit dieser Übungen ermöglichen es dem Schauspieler auf Abruf in die für die Rolleninterpretation gewählten Atmosphären, Stimmungen, Gefühle, körperlichen und geistigen Zustände zu gelangen, diese zu halten, zu variieren und auch wieder aus ihnen auszusteigen.
Dieser Teil der Ausbildung geht primär auf die Erkenntnisse von Konstantin Stanislavski zurück, welche Lee Strasberg am Actors Studio zum weltweit bekannten Method Acting weiter entwickelte.


Im zweiten Teil der Lektionen werden die Erkenntnisse und Fähigkeiten aus Erinnerungsübungen kontinuierlich angewendet, überprüft und vertieft. Das Hauptaugenmerk richtet sich jedoch auf weitere Elemente der ganzheitlichen Schauspielerei.

Mit der Meisner Technik (Sandford Meisner) lenkt der Schauspieler seine Aufmerksamkeit weg von sich selbst und hin zum Geben und Nehmen, Agieren und Reagieren, Sprechen Zuhören. Es geht darum "Wahrhaftig unter gegebenen Umständen zu leben", im Jetzt zu sein, „Moment für Moment“. Der Schauspieler lernt, sich auf seine Instinkte zu verlassen und konstruiertes oder vorweggenommenes (antizipiertes) Spiel zu vermeiden. Damit gewinnt das Schauspiel an Tiefe und gleichzeitig wird Beliebigkeit vermieden. Die Wiederholungsübung eignet sich auch, um Subtext und nonverbale Kommunikation unter die Lupe zu nehmen. Der Schauspieler lernt, dass er wissen und spüren muss, warum er etwas sagt. Der richtige Ausdruck für seine Worte und Handlungen entsteht daraus automatisch.

Jede Rolle beschreibt ein Individuum. Diese Figur hat eine Persönlichkeit, ein Temperament, einen Charakter. Bevor der Schauspieler dies entwickeln kann, muss er diese erst erkennen. Mit den Übungen Annäherung an einen Text lernt der Schauspieler einen Text zu analysieren, auszulegen und zu interpretieren. Die zentralen Aussagen, Inhalte und Strukturmerkmale des Textes müssen vom Schauspieler erkannt werden. Die Ansätze von Stella Adler sind in diesem Bereich besonders nützlich. Mit Übungen wie der Recherche, dem Rollenmodell, der Tierübung und anderen konkreten und abstrakten Zugangswegen sucht und findet der Schauspieler seinen einzigartigen Weg zur Figur und dessen Persönlichkeitsmerkmalen.
Durch die Übung Auftritt mit Vorbereitung lernt der Schauspieler, seiner Figur jene Persönlichkeit zu geben, damit diese wirkt, vom Moment, wo sie wahrnehmbar ist. In der szenischen Arbeit geht es (unter anderem) darum, den Charakter der Rollen permanent weiter zu entwickeln.

Als Verlängerung des Schauspielers können Objekte aller Art verwendet werden. Kostüme, Requisiten oder Kulissen und der Umgang des Schauspielers mit ihnen erzählen dem Zuschauer sehr viel über die Figur selbst, aber auch über dessen Umgang mit seiner Umwelt und seinen Mitmenschen. Die Übungen Schauspieler und Objekt (Uta Hagen) lehren den Schauspieler sich bewusst und gezielt mit und über Objekte auszudrücken.

Mit Improvisationen lernt der Schauspieler seine frisch angeeigneten Techniken umzusetzen, spontan zu reagieren, sich an eine Rolle und Szene anzunähern, diese zu entwickeln und immer wieder neue Lösungsansätze auszuprobieren.

Auch der Umgang mit Lampenfieber ist integrierter Bestandteil des Kurses.

Wann: Mittwoch 13.05./20.05./27.05./03.06./10.06./17.06./24.06./01.07./08.07./15.07. 2015

Zeit: 18.30 bis 21.30 Uhr

Wo: TEZET Oerlikon (Kursraum im 2. Stock), Gubelstrasse 10, 8050 Zürich

Wer: Dieser Kurs eignet sich für alle, die mit dem Kursinhalt noch nicht vertraut sind, diesen auffrischen wollen oder ein regelmässiges schauspielerisches Training wünschen.

Kursunterlagen: Die Teilnehmer/innen erhalten die Kursunterlagen als PDF. Als Bonus bekommen sie zahlreiche Artikel als PDF und Videomaterial als mp4-Download.

Kosten:
1. Die 10 Lektionen zu 3 Stunden kosten CHF 695.00 plus CHF 35.00 für die Kursunterlagen (Die Kursunterlagen sind in jedem Kurs zu bezahlen).
2. Der Kursbetrag kann auch in zwei Raten von 2 x CHF 364.85 bezahlt werden (inkl. 5% Ratenzuschlag) plus CHF 35.00 für die Kursunterlagen (Die Kursunterlagen sind in jedem Kurs zu bezahlen).
3. Die Teilnahmegebühr ist vor Beginn des Kurses einzuzahlen an:
ZES Zentrum für Entwicklung im Schauspiel, 8424 Embrach
Postfinance-Konto Nr.: 40-604980-6, IBAN CH81 0900 0000 4060 4980 6, BIC POFICHBEXXX

Teilnahmebedingungen:
1. Anmeldungen werden schriftlich und in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt.
2. Erfolgen mehr Anmeldungen als Kursplätze zur Verfügung stehen, werden jene Anmeldungen zuerst berücksichtigt, bei denen auch die Einzahlung der Teilnahmegebühr erfolgt ist.
3. Ein Rücktritt kann nur schriftlich erfolgen. Bis zu vier Wochen vor Kursbeginn wird 50%, ab 3 Wochen vor Kursbeginn 75% und ab zwei Wochen vor Kursbeginn 100% der Teilnahmegebühr berechnet.
4. Anstatt eines Rücktritts kann ein/e Ersatzteilnehmer/in für den gebuchten Kurs angemeldet werden, sofern dieser/diese die Kursbedingungen erfüllt.
5. Ein Nachholen, Kompensieren oder eine Rückerstattung von verpassten Lektionen ist ausgeschlossen.
6. Fällt der Kursleiter aus, so wird der Kurs entweder in Absprache mit den Teilnehmer/innen verlängert oder das Kursgeld für die ausgefallene Lektion rückerstattet.
7. Bei Film- und Videoaufnahmen sowie Fotos, die im Rahmen von ZES-Angeboten aufgenommen werden, bleibt das Copyright beim ZES. Das ZES kann diese für Eigenwerbung in jeder Form verwenden und veröffentlichen.
8. Eine Teilnahmebestätigung wird auf Wunsch ausgestellt, falls der/die Teilnehmer/in mindestens 8 Kursabende vollständig besucht hat.
9. Haftpflicht- und Unfallversicherung ist Sache des/r Teilnehmers/in.

Anmeldung: Per E-Mail (mail@zes-info.ch) und zusätzlich schriftlich mit dem Anmeldeformular.

ZES Zentrum für Entwicklung im Schauspiel
+41 78 880 50 51


Kurs­ort

TEZET Oerlikon
Gubelstrasse 10
8050 Zürich

Datum

13.05.2015 bis 15.07.2015

Alters­angabe

von 14 bis 94 Jahre

Kurs­zeiten

18.30 bis 21.30 Uhr  

Leitung

Marco Hausammann-Gilardi, | E-mail an Marco Hausammann-Gilardi senden

Veran­stalter

(keine Angaben)

Kosten

1. Die 10 Lektionen zu 3 Stunden kosten CHF 695.00 plus CHF 35.00 für die Kursunterlagen (Die Kursunterlagen sind in jedem Kurs zu bezahlen).
2. Der Kursbetrag kann auch in zwei Raten von 2 x CHF 364.85 bezahlt werden (inkl. 5% Ratenzuschlag) plus CHF 35.00 für die Kursunterlagen (Die Kursunterlagen sind in jedem Kurs zu bezahlen).
3. Die Teilnahmegebühr ist vor Beginn des Kurses einzuzahlen an:
ZES Zentrum für Entwicklung im Schauspiel, 8424 Embrach
Postfinance-Konto Nr.: 40-604980-6, IBAN CH81 0900 0000 4060 4980 6, BIC POFICHBEXXX

Kurs­anmeldung

Dieser Kurs ist abgelaufen. Eine Anmeldung ist nicht mehr möglich.

Link

http://www.zes-info.ch/ZES/Das_Instrument_des_Schauspielers.html

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Kurs Nr: 3653
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